Die olle? Knolle
Seit meiner Ernährungsumstellung 2013 esse ich keine Kartoffeln mehr.
“Was Peter, wirklich keine Kartoffeln mehr?”
Diese Frage höre ich immer wieder gefolgt, von:
“Warum?”
Wohin mit der Kartoffel, auf den Teller oder in die Erde?
In diesem Beitrag erkläre ich dir meine Beweggründe und löse die Frage auf :
Inhalt:
Die Kartoffel
- Gesunde Beilage?
- Welche Anti-Nährstoffe stecken in ihr?
- Gibt es Alternativen?
- Wohin mit der Kartoffel, auf den Teller oder in die Erde? – Mein Fazit
Die Kartoffel - gesunde Beilage
Es gibt mittlerweile 5000 verschiedene Kartoffelsorten auf der Erde und trotzdem sollten sie unter der Erde bleiben. Oder sollen wir sie doch lieber essen? Diese Frage kläre ich im folgenden!
Ist die Kartoffel ungesund – gar toxisch?
Die beliebteste Beilage (neben Nudeln) hat es in sich. Neben vielen Vitaminen und Nährstoffen hat die Kartoffel auch einiges an sogenannten Anti Nährstoffen zu bieten. (Anti Nährstoffe schützen die Pflanze vor deren Fressfeinden). Zusätzlich ist der glykämische Index einer Kartoffel höher als beispielsweise der von Haushaltszucker.
Somit geht man davon aus, dass der Verzehr von Kartoffelprodukten vergleichsweise schädlicher für unseren Stoffwechsel sein kann, als der Konsum von weißem Haushaltszucker. Aufgrund dieser Tatsache lassen Kartoffeln unseren Blutzuckerspiegel extrem schnell nach oben schießen. Darauf reagiert unsere Bauchspeicheldrüse mit einer Anhebung des Insulinspiegels.
Metabolisches Syndrom droht...
Wechseln sich diese beiden metabolischen Mechanismen ab, dann kann das schwerwiegende Folgen haben. Wir werden innerhalb von kurzer Zeit insulinresistent. Die Vorstufe zum metabolischen Syndrom ist erreicht.
Insulinresistenz führt über Monate und Jahre zu einer Vielzahl von dramatischen Gesundheitsproblemen:
Wie zum Beispiel:
- Übergewicht,
- Diabetes Typ II,
- Bluthochdruck,
- Akne,
- Gicht,
- Brust-/ Darm-/ Prostatakrebs,
- Kardiovaskuläre Erkrankungen uvm.
Wie kannst Du dem metabolischen Syndrom entgegenwirken?
Ganz einfach durch eine ausgewogene “artgerechte” Ernährung – so natürlich wie möglich. Denn diese Art von Ernährung verbannt alle hochglykämischen Nahrungsmittel aus dem Speisplan. So haben Insulinresistenz und deren Folgeerkrankungen keine Chance!
Welche Anti- Nährstoffe stecken in der Kartoffel
Das klären wir in diesem Kapitel:
Als erstes wären da die Saponine. hast Du Dich schonmal gefragt, warum die Kartoffeln beim Kochen in Wasser so sehr schäumen?
Hier die Antwort: Saponine haben die Fähigkeit, sobald mit Wasser vermischt, einen seifenähnlichen Schaum zu bilden – die Kartoffelsaponine nennt man im Übrigen auch Glykoalkaloide.
Die Aufgabe der Glykoalkaloide ist es die Knolle (den Keimling) vor mikrobiellem Befall und vor Insekten zu schützen. Die Glykoalkaloide wirken, sobald die Knollen von einem Fressfeind angegriffen werden, als Gift, um die Kartoffel zu schützen.
Hierzu zerstören sie die Zellmembran. Wenn Menschen oder andere Tiere nun diese Glykoalkaloide aufnehmen, reißen diese kleine Löcher in die Darminnenwände und erhöhen somit die Durchlässigkeit (auch bekannt als leaky gut syndrom). Gelangen jetzt Glykoalkaloide in ausreichender Menge ins Blut, dann zerstören sie die Zellmembran der roten Blutkörperchen.
Kartoffeln enthalten zwei Saponinarten: alpha Solanin und alpha Chacomin. Beide tragen erheblich zur Entwicklung von entzündlichen Darmerkrankungen bei. (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und Reizdarmsyndrom).
Bereits eine Mahlzeit toxisch?
Eine Kartoffelmahlzeit (bspw. Kartoffelbrei) kann bei Erwachsenen zu einem schlagartigen Anstieg der beiden Saponine im Blut führen. Je größer die Konzentration im Blut ist, desto enormer ist der toxische Effekt.
Neben den Glykoalkaloiden enthalten Kartoffeln zusätzlich noch Lektin (im Schnitt 65mg/ Kg). Der tatsächliche Effekt der Lektine auf den Menschen ist bisher noch ungenügend erforscht. Jedoch gibt es Gewebestudien, die daraufhinweisen, dass Kartoffellektine einer Zersetzung durch die Darmenzyme standhalten, die Darmbarriere durchdringen können und unser Immunsystem aktivieren und zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen können. Eine hohe Dosis ist hier tödlich – eine niedrige Dosis bewirkt das leaky gut syndrom.
Was kann ich alternativ essen?
Du kannst Wurzel- und Knollengemüse wie beispielsweise:
- Yams,
- Süßkartoffeln,
- Rote Beete,
- Topinambur,
- Möhren,
- Pastinaken,
- Petersilienwurzeln essen.
All das sind hervorragende Alternativen zur Kartoffel.
Wohin mit der Kartoffel, auf den Teller oder in die Erde? - Mein Fazit...
Trotz der Glykoalkaloide ist eine pauschale Angst vor Kartoffeln nicht angebracht, da die oben beschriebenen Nebenwirkungen offenkundig nicht jeden betreffen. Gefährdet sind daher jene Menschen, die bereits unter den entsprechenden Krankheiten oder gar einer Darmerkrankung leiden.
Denn die meisten Glykoalkaloide sitzen in der Schale und da du die Kartoffeln vor dem Verzehr in der Regel schälst, ist somit schon ein Großteil der Gefahr gebannt. Hinzu kommt, dass durch anhaltende Züchtung der Anteil der Glykoalkaloide der Kartoffeln immer weiter gesenkt wurde.
Zu den Lektinen: Sie sind nicht immer schädlich und lassen sich durch Erhitzen deaktivieren. Kartoffeln enthalten relativ viel Stärke und einen Kohlenhydratanteil von ca. 20%. Das ist per se nichts Schlimmes und die Kartoffel ist damit in der Pflanzenwelt auch nicht allein. Jedoch gilt ein übermäßiger Konsum von Kohlenhydraten als Ursache von Übergewicht, dadurch häufen sich die Empfehlungen, Kartoffeln zu meiden. Nichtsdestotrotz eignet sich die Kartoffel in der Regel weniger für Menschen, deren Stoffwechsel entgleist ist oder die verstärkt Körperfett abbauen möchten.
Willst Du abnehmen oder dich generell kohlenhydratarm ernähren, dann sind Kartoffeln eine eher schlechte Wahl. Denn die enthaltene Stärke wird im Darm in Zucker (Glucose) umgewandelt und der macht dick!
Leidest Du unter Darm- oder Verdauungsproblemen, dann solltest Du zumindest einmal testweise auf Kartoffeln verzichten, um sie als (mögliche) Ursache für die Probleme auszuschließen.
Schälen und kochen
Schälst und kochst Du deine Kartoffeln allerdings, minimierst Du so ihr toxisches Potential. Für Menschen mit einem gut funktionierenden Stoffwechsel sollten Kartoffeln in Maßen kein Problem sein, sofern ihre Darmgesundheit damit einverstanden ist.
Dann findest Du in der Kartoffel eine günstige, nährstoffreiche und kulinarisch vielseitige Ergänzung des Speiseplans.
Achte bitte noch auf folgendes: keine grünen Kartoffeln zubereiten und verzehren, ebenso Kartoffeln mit Keimlingen. Bei der Lagerung der Kartoffeln solltest Du einen Lichtarmen/ dunklen Raum bevorzugen.